Das HFC-Netz der EWS bietet eine Top-Infrastruktur. Lesen Sie, wie EWS das klassische Kabelnetz ein zu einem modernen Kommunikationsnetz umgebaut hat.
Text: Simon Eberhard
Bilder: Timo Orubolo
Vor rund 20 Jahren übernahm die EWS Energie AG von einer lokalen Genossenschaft das TV-Netz. Aus dem klassischen Kabelnetz ist ein modernes Kommunikationsnetz geworden. Ein Blick in die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft.
Wer zu Fuss, per Velo oder mit dem Auto von Menziken via
Trolerhof hinauf in das Gebiet Lüsch im Kanton Luzern unterwegs ist, trifft
dort auf einen auffälligen Gittermast. Dieser diente in der zweiten Hälfte des
20. Jahrhunderts als sogenannte Kopfstation für das Radio- und TV-Netz im
Wynental. Via Parabolspiegel gelangten die Signale von Satelliten zum Turm, von
wo sie über ein regionales Netz bis in die Haushalte übertragen wurden.
Betrieben wurde dieses Netz von der Genossenschaft
Kabel-TV-Anlage Lüsch. Eine Leitung bauen konnte jeder, der sich an dieser
Genossenschaft beteiligte und über das nötige Kleingeld verfügte.
Altes Kabelnetz umgebaut
Über Jahrzehnte sorgte das Netz der Kabel-TV-Anlage Lüsch
dafür, dass die Signale aus aller Welt ins Wynental gelangten. An seine
Grenzen gelangte es erst, als Anfang der 2000er-Jahre auch Internetsignale über das Kabelnetz
übertragen wurden.
Dafür war das alte Netz nicht mehr ausgelegt. Deshalb
beschloss die Genossenschaft 2003, ihr Netz an die EWS zu verkaufen. Diese
unterzog es einer Rundumerneuerung und baute es in den letzten zehn Jahren zu
einem modernen HFC-Netz (siehe Box) um.
Kleines Netz-Glossar
Koaxialnetz («Kupfernetz»): Das klassische
Kabelfernsehnetz, das ursprünglich zur Übertragung von TV-Signalen genutzt
wurde. Die Übertragung der Signale erfolgt elektrisch über sogenannte
Koaxialkabel.
Fiber to the Home (FTTH): Ein Netz aus Glasfaser, das
bis in die einzelnen Haushalte reicht. Die Übertragung der Signale erfolgt
optisch über Lichtwellenleiter.
Hybrid Fiber Coax (HFC): Ein Telekommunikationsnetz,
das Glasfaser- und Koaxialnetz kombiniert. Meist werden dabei die optischen
Signale via Glasfaser von der Kopfstation zu Verteilpunkten verteilt, wo sie in
elektrische Signale umgewandelt und via Koaxialkabel weiter in die Haushalte
übertragen werden.
Störungen erkennen, bevor sie sich ausweiten
«Insgesamt sind heute wohl ungefähr 200 bis 300 Kilometer
Kabel verlegt», schätzt Roger Bucher. Zusammen mit seinem Kollegen Amel Softic
ist er bei der EWS für den Unterhalt des Netzes zuständig. Dies umfasst die
24-Stunden-Überwachung mithilfe einer Software und das Beheben von allfälligen
Störungen. Solche treten beispielsweise ein, wenn ein Kabel durch Bauarbeiten
beschädigt wird.
«Das Wichtigste dabei ist, Störungen zu erkennen, bevor sie
sich ausweiten und grössere Ausfälle zur Folge haben», erklärt Roger Bucher. So
ist es möglich, die meisten Störungen zu beseitigen, bevor die Kundinnen und
Kunden etwas davon bemerken.
«Insgesamt sind heute wohl ungefähr 200 bis 300 Kilometer
Kabel verlegt.»
Roger Bucher, Mitarbeiter Anlagen und Netze EWS Energie AG.
Kupfernetz bleibt konkurrenzfähig
Wenn es um moderne Kommunikationsnetze geht, kommt heute
meist schnell der Begriff Glasfaser ins Spiel. «Doch bereits unser jetziges
Netz ist in der Lage, bis zu ein Gigabit pro Sekunde zu übertragen», sagt
Roger Bucher. «Viele Kunden brauchen heute nur 20 bis 30 Prozent dieser
Leistung – da ist also immer noch Potenzial nach oben.»
Selbst für Anwender, die auf eine hohe Datengeschwindigkeit
angewiesen sind wie beispielsweise ein Kino, reicht diese Leistung. Laut Bucher
ist deshalb das Kupfernetz noch längst kein Auslaufmodell. «Es ist heute noch
absolut konkurrenzfähig.»
Telekom- mit Energiedienstleistungen kombinieren
Trotzdem befasst sich die EWS mit der Zukunft, wie auch
Thomas Mesmer bestätigt. «Wir werden die Telekomdienstleistungen immer stärker
mit erweiterten Energiedienstleistungen kombinieren, beispielsweise bei Smart
Homes», gibt der EWS-CEO einen Ausblick. «Natürlich setzen wir uns in diesem
Zusammenhang schon heute mit den neuen Technologien wie Fiber to the Home
(FTTH) auseinander.»
«Wir setzen uns schon heute mit den neuen Technologien wie
Fiber to the Home auseinander.»
Thomas Mesmer, CEO EWS Energie AG
Lokale und kundennahe Betreuung
Das HFC-Netz der EWS Energie AG wird noch für viele Jahre
zuverlässige Dienste leisten. Dank dieser Top-Infrastruktur und der
Partnerschaft mit Quickline bietet die EWS eine lokale, kundennahe Betreuung im
Shop mitten im Zentrum von Reinach und einen unkomplizierten Support. Der
Sendemast im Gebiet Lüsch hat indes seinen einst wichtigen Status als
Signalempfänger für das TV-Netz verloren. Heute, wo die TV-Signale längst via
Lichtwellenleiter übertragen werden, dient er nur noch als Funkverstärker. Und
natürlich als Zeitzeuge einer bewegten Vergangenheit.
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