Seit Herbst 2023 steht beim Rigiblick ein neues Reservoir. Erfahren Sie, warum dieses die Trink- und Löschwasserversorgung in Reinach effizienter macht.
Text: Simon Eberhard
Bilder: Philipp Schmidli
Seit Herbst 2023 steht beim Rigiblick ein neues Reservoir.
Zusammen mit dem ebenfalls kürzlich neu gebauten Reservoir Sonnenberg bildet es
einen wichtigen Pfeiler der Reinacher Trinkwasserversorgung. Roger Soland,
Brunnenmeister und Leiter der Trinkwasserversorgung, hat den Neubau begleitet.
Drei Reservoirs sorgen für durchgehende Versorgung
Rohrleitungen und Ventile dominieren im Inneren des neuen
Reservoirs Rigiblick das Bild. Und natürlich riesige Mengen an Wasser, das in
den nebeneinanderliegenden grossen Kammern lagert. Was optisch ein bisschen an einen grossen
Swimmingpool erinnert, sind die Reinacher Trinkwasserreserven.
Reservoirs dienen als Speicher, um den schwankenden
Wasserverbrauch innerhalb eines Tages auszugleichen (siehe Box). In Reinach
sorgen insgesamt drei Reservoirs für die durchgehende Versorgung mit Trink-
und Löschwasser. Das Gemeindegebiet war bislang aufgeteilt in vier sogenannte
Druckzonen.
«Schon in den 1960er-Jahren bestanden Pläne, diese Zonen neu
zu definieren, um das Leitungsnetz effizienter zu machen», sagt Roger Soland,
der als Brunnenmeister für die Reinacher Trinkwasserversorgung verantwortlich
ist. «Dies erforderte jedoch eine Vergrösserung der Reservoirs Sonnenberg und
Rigiblick.»
So funktioniert die Trinkwasserversorgung
Das Schweizer Trink- und Löschwasser stammt zu rund je 40
Prozent aus Grundwasser und Quellwasser sowie zu ungefähr 20 Prozent aus
Seewasser. Da am Tag mehr Wasser benötigt wird als in der Nacht, führen
Pumpwerke das Wasser in die höher gelegenen Reservoirs, die Tagesreserven
speichern.
Über ein weit verzweigtes Leitungsnetz gelangt das Wasser in
die Gebäude sowie in die Hydranten. Das gesamte Schweizer Leitungsnetz ist
über 80’000 Kilometer lang und würde mehr als zweimal um die ganze Erde
reichen. Die Schweizer Wasserversorgung liegt in der Kompetenz der Kantone, die
diese Aufgabe an die einzelnen Gemeinden delegieren. Die EWS Energie AG stellt
die Trinkwasserversorgung im Auftrag der einzelnen Gemeinden Beinwil am See,
Menziken / Burg und Reinach sicher.
Effizienter dank neuer Zonenaufteilung
Da diese beiden Reservoirs damals noch relativ neu waren,
setzte man die Pläne nicht um. Der richtige Zeitpunkt dafür kam über 50 Jahre
später, als eine Sanierung wegen der Bausubstanz ohnehin unumgänglich war. 2021
baute die EWS im Auftrag der Gemeinde Reinach deshalb das Reservoir Sonnenberg
neu. Im vergangenen Herbst folgte die zweite Etappe, der Neubau des Reservoirs Rigiblick.
Herausforderung Hangsicherung
«Die grösste Herausforderung bestand in der Hangsicherung»,
erzählt Roger Soland. «Hier mussten wir sehr vorsichtig zu Werke gehen, denn
wenn der Hang abgerutscht wäre, hätte dies einen erheblichen Aufwand und somit Mehrkosten
verursacht.»
Ebenfalls galt es, die Vorgaben des Lebensmittelgesetzes einzuhalten,
gemäss dem sämtliche Baumaterialien und Zusatzstoffe wie beispielsweise das
Schalungsöl für den Beton keine gesundheitsgefährdenden Stoffe enthalten
dürfen.
11 000 Badewannen Wasser
«Dank günstiger Bedingungen schlossen wir den Bau ohne
grössere Zwischenfälle in einem Jahr ab», zeigt sich Roger Soland zufrieden.
Das neue Reservoir hat ein rund fünfmal so grosses Fassungsvermögen wie das
bisherige.
Von aussen ist dies jedoch nicht sichtbar, denn der
Grossteil der Anlage befindet sich unter der Erde. Insgesamt je 2000 Kubikmeter
Wasser vermögen die beiden neuen Reservoirs in Reinach zu lagern. Das
entspricht ungefähr 11 000 Badewannen voll Wasser. Dank des Neubaus sind 17 000
Menschen in Reinach weiterhin zuverlässig mit hochwertigem Trinkwasser
versorgt.
«Dank günstiger Bedingungen schlossen wir den Bau in einem
Jahr ab.»
Roger Soland, Brunnenmeister und Leiter
Trinkwasserversorgung EWS Energie AG
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