Sebastian Haller und Tabea Wyss analysieren beim EWS
Energiedaten. Ihre Arbeit ist mehr, als nur Zahlen hin- und herzuschieben: Sie
bildet die Grundlage für die Berechnung des Strompreises. Wir blicken hinter
die Kulissen.
Fünfzig Hertz: Die Netzfrequenz, mit der sich die Teilchen
im Stromnetz hin- und herbewegen, gilt es immer in der Balance zu halten – wie
bei einer Waage. Denn werden die fünfzig Hertz über- oder unterschritten,
droht ein Ungleichgewicht im Netz, das im Extremfall zum Stromausfall führen
könnte.
Was hat die Netzfrequenz nun mit den Stromkosten zu tun?
Sehr viel, wie Sebastian Haller erklärt. «Sobald sie aus dem Gleichgewicht
gerät, müssen wir teure Ausgleichsenergie beschaffen, was die Gesamtkosten
erhöht», sagt der Leiter Energiedatenmanagement der EWS. Dies erfolgt, wenn die
Nachfrage höher ist als das Angebot – oder umgekehrt. «Die grosse
Herausforderung ist dann, zu prognostizieren, wann und wie viel solcher
Ausgleichsenergie wir benötigen.»
Solche Prognosen
gehören zum Aufgabenbereich von Sebastian Haller. Im Energiedatenmanagement ist
er zusammen mit seiner Kollegin Tabea Wyss dafür verantwortlich, die im
Viertelstundentakt erhobenen Verbrauchsdaten zu analysieren und weiterzuleiten.
Diese gehen einerseits an die Behörden und Lieferanten, andererseits an den
Einkauf der EWS, der auf der Grundlage der Daten die Beschaffung des Stroms plant.
Gleichzeitig blicken sie in die Zukunft und erstellen Verbrauchsprognosen.
Die Daten, die sie erheben, dienen auch als Grundlage für
die Preisgestaltung der EWS. «Die Berechnungsmethode ist vom Regulator klar
vorgegeben», betont Sebastian Haller. Der Strompreis besteht wie bis anhin aus
den Komponenten Energie, Netznutzung und öffentliche Abgaben. Neu hinzu kommt
ab 2026 ein vom Energiegesetz vorgegebener Fixpreis für die Messung (siehe
Details unten).
Und was bedeutet dies für die EWS-Kundinnen und -Kunden im
nächsten Jahr? «Während der Energiepreis dank der tieferen Einkaufspreise
leicht gesunken ist, ist jener für die Netznutzung im selben Umfang leicht
gestiegen, und es kommt der Fixpreis für die Messung dazu. Die Abgaben sind in
etwa gleichgeblieben», erläutert Sebastian Haller. Die detaillierten Tarife für
das neue Jahr werden jeweils per Ende August auf der EWS-Website
veröffentlicht.
[CB1]Hinweis: Je nachdem, wie ihr die Box
im CMS gestaltet, müsste hier eine Anpassung erfolgen. Wenn es keine Box gibt,
dann vielleicht (siehe Details unten).
Der starke Zubau
von Photovoltaikanlagen in den letzten Jahren ist laut Sebastian Haller
erfreulich und entspricht den Zielen der Energiestrategie 2050. Gleichzeitig
macht er die Arbeit in seinem Team anspruchsvoller. Denn: «Durch die
wetterabhängige Einspeisung der Solaranlage wird die Produktion unberechenbarer»,
sagt er. «Und jede neu gebaute Photovoltaikanlage ändert die Ausgangslage.»
Deshalb gilt es
für ihn und seine Kollegin, die Prognosen laufend zu überprüfen und
anzupassen. Hinter der Stromrechnung steckt also ein komplexes Zusammenspiel vieler
Faktoren. Das Team der EWS sorgt dafür, dass alles im Gleichgewicht bleibt.